[[26.01.15]] +++ Mit Flash Memory und Beschleunigern auf Basis von Field Programmable Gate Arrays holt IBM aus ihrem Hardware-Topsystem z13 enorme Leistungen für die Mobile-Wirtschaft: Der IBM-Mainframe verarbeitet 2,5 Milliarden Transaktionen pro Tag, er verdoppelt die Geschwindigkeit der Echtzeitverschlüsselung bei Mobiltransaktionen und durchforstet mit seiner integrierten Analytik Mobile-Transaktionen bis zu 17 Mal schneller als alternative Methoden. Kernstück des Systems ist der z13-Prozessor, der sechs Milliarden Transistoren integriert. Zentrale Komponenten der Hardware und des Betriebssystems stammen aus dem deutschen IBM Forschungs- und Entwicklungszentrum in Böblingen.

Der Mikroprozessor der z13 ist doppelt so schnell wie die meisten gängigen Serverprozessoren, verfügt über 300 Prozent mehr Speicher, 100 Prozent mehr Bandbreite und Vektorverarbeitung für Analysen, um Mobile-Transaktionen zu beschleunigen. Eine weitere Funktion des Systems ist das Echtzeit-Scoring, welches zur Betrugserkennung bei sämtlichen Geschäftsvorgängen des Kunden eingesetzt werden kann.

Die geplante Verfügbarkeit des Mainframes z13 gibt IBM mit März 2015 an. Voraussichtlich im dritten Quartal wird die KVM-Virtualisierung (Kernel-based Virtual Machine) für Linux verfügbar sein. Geplant sind auch Kapazitätserweiterungen von bisher 101 auf 141 Cores, von drei Terabyte auf zehn TB Hauptspeicher sowie von bisher 60 auf jetzt 85 logische Partitionen.

Aufgrund des schnellen Wachstums mobiler Anwendungen erwarten Verbraucher heute, dass Mobile-Transaktionen schnell und nahtlos ablaufen – unabhängig davon, welche Mobile-Zahlungsplattform, Finanzorganisation oder welcher Einzelhändler die Dienstleistung erbringt. Infolgedessen müssen Unternehmen ihre IT-Infrastrukturen überprüfen und für Mobile-Anwendungen aufrüsten, um die Anforderungen der Verbraucher zu erfüllen oder sogar zu übertreffen. Ansonsten droht der Verlust von Kunden an die Konkurrenz.

„Jedes Mal, wenn ein Verbraucher einen Kauf tätigt oder einen Vorgang auf seinem Smartphone aktualisiert, kann dies eine Kaskade von Ereignissen und damit Transaktionen im Back-End der Computing-Umgebung auslösen. Die z13 kann Milliarden von Mobile-Transaktionen bewältigen“ sagt Andreas Thomasch, Platform Leader System z bei IBM DACH. „Verbraucher erwarten schnelle, einfache und sichere Mobile-Transaktionen. Für Unternehmen bedeutet das die Schaffung einer sicheren und leistungsstarken Infrastruktur mit fortschrittlichen Analyse-Möglichkeiten.“

Mit drei Features punktet IBM mit dem Mainframe z13 im Mobilbereich:

Transaktionen auf z13 sind geschützt, auditierbar und können von Anfang bis Ende nachvollzogen werden. Nach Schätzungen wird die Menge an mobilen Transaktionen bis zum Jahr 2025 auf 40 Billionen täglich steigen.
Das System schützt damit Transaktionsdaten und sichert gleichzeitig rasche Reaktionszeiten. Das System bezieht neue Patente mit ein wie kryptographische Verschlüsselungstechnologien, die mehr Sicherheit für Transaktionen auf Mobilgeräten ermöglichen.
z13 ist das erste Mainframe-System mit integrierter Analytik, mit der Unternehmen Betrugsversuche bei Geschäftsvorgängen künftig nahezu in Echtzeit aufdecken können.

„Durch den Einsatz neuester Technologien wie Flash Memory oder so genannter FPGA-Akzeleratoren bietet die z13 alle Voraussetzungen, um eine Erhöhung des Datendurchsatzes zu ermöglichen“, erklärt Wolfgang Maier, Leiter der Hardwareentwicklung im deutschen IBM Forschungs- und Entwicklungszentrum. „Desweiteren ist sie durch eine neue in den Prozessor integrierte Peripheral Component Interconnect Unit, vergrößerte Caches sowie bis zu zehn Terabyte DRAM optimal auf die extrem speicherintensiven Anforderungen neuester Anwendungen vorbereitet.“

Der Mainframe bietet auch Unterstützung von Hadoop, anhand derer polystrukturierte Daten im System analysiert werden können. Um die Analysemöglichkeiten weiter zu beschleunigen und eine In-Memory-Datenbank bereit zu stellen, wurde DB2 BLU für Linux hinzugefügt. Neben dem IBM DB2 Analytics Accelerator wurde auch die Leistung für rechenintensive Analytik-Workloads verbessert.

Die z13 eignet sich gut als Cloud-Architektur, da sie in der Leistung skaliert und multiple Workloads sicher und zuverlässig betreiben kann. In einem Scale-Out-Modell ist das System in der Lage, bis zu 8.000 virtuelle Server zu betreiben. Das entspricht mehr als 50 virtuellen Servern pro Core und verringert die Ausgaben für Software, Energie und Rechenzentrumsanlagen. Im Vergleich zu einer verteilten x86-Serverumgebung kann die Cloud auf dem Mainframe annähernd zur Hälfte der Kosten und bei einer um 30 Prozent gesteigerten Leistung betrieben werden.

Laut Ralf Fischer, Vice President Hardware Development im Labor Böblingen, hat die System Technology Group (STG) der IBM wegen der Veränderung des IT-Markts „die größte Transformation der letzten Jahre“ hinter sich gebracht. Generell bleibe die Grundlagenforschung und die Prozessorentwicklung im Hause, IBM stocke die Chipentwicklungsteams um zehn Prozent auf. Lediglich die Chipproduktion sei an Global Foundry, also die frühere Prozessorschmiede AMD, ausgelagert: „Dies war notwendig, weil für relativ kleine Chiphersteller wie IBM die Investitionen in die zukünftigen Produktionstechnologien kaum lohnen.“ Der Vertrag mit Global Foundy laufe exklusiv über zehn Jahre.